Vegetative Vermehrung von Rankpflanzen

Vegetative Vermehrung von Rankpflanzen

Kletterpflanzen und ihre einfache Vermehrung

green grapes hanging on brown wooden arboire

Wusstest du, dass für viele Pflanzen gar keine Samen gebraucht werden, um sie zu vermehren, oder dass etwa die vegetative Vermehrung von Wein, je nachdem wo du wohnst illegal sein kann? Wenn du darüber und über weitere beliebte Rankepflanzen und deren vegetative Vermehrung mehr erfahren möchtest, ist der folgende Artikel das richtige für dich.

Eine Vermehrung über Samen kann unter Umständen eine regelrechte Lotterie sein, ob die daraus Wachsenden Pflanzen auch die gewünschten Eigenschaften mit sich bringen, geschweige denn überhaupt anwachsen. Dabei kannst du einige Pflanzen auch ganz einfach auf anderem Wege vermehren, und das geht darüber hinaus oft auch noch deutlich schneller.

In diesem Artikel gehen wir speziell auf beliebte Ranke-/ Kletterpflanzen für Beet und Garten ein. Wir stellen gut geeignete Rankepflanzen für die Permakultur vor und erklären wie es mit der Vermehrung gelingen sollte.

Kletterpflanzen sind nämlich vielfach eine hervorragende Idee, um sie in eurem Perma-Projekt zu integrieren, um beispielsweise Schatten auf Sonnenexponierten Flächen wie südausgerichteten Balkonen zu spenden, Raum effektiv durch Symbiosen zu nutzen, oder Sichtschutz/ Erosions- und Staubbarrieren zu schaffen.

Falscher weise sind in diesem Artikel Schlingpflanzen ebenfalls als Kletter- und Rankepflanzen bezeichnet worden. Genau genommen sind Kletter- und Rankepflanzen Pflanzen die Haftorgane ausbilden um sich damit zu stabilisieren (z.B. Wein bildet Ranken aus), wohingegen Schlingpflanzen (wie bspw. die Stangenbohne) sich mit ihrem Stiel um Objekte/ Pflanzen winden ohne dabei zusätzliche Haftorgane auszubilden. Beide klettern allerdings nach Möglichkeit an Objekten empor.

 

Ein paar Pflanzenvorschläge

Im Folgenden werden zur Übersicht ein paar Rankpflanzen vorgestellt. Wir werden auf einzelne Pflanzen und auch deren Anwendungen künftig auch noch detaillierter in anderen Artikeln eingehen.

Kapuzinerkresse: Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) ist nicht nur essbar, etwa junge Blätter für die Verfeinerung von Salaten oder Pflanzenteile wie die unreifen Samen können auch als günstiger Hauseigener Kapernersatz verwendet werden (in eingelegter Zubereitung) sondern wird durch ihre antibakterielle Wirkung auch als Heilpflanze verwendet (enthält Senfglykoside). Doch auch im Garten kann sie richtig was und kann Nützlinge fördern und nicht so Nützliches abschrecken.  Sie lockt nicht nur verschiedene Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an, sondern schützt andere Pflanzen durch ihre abschreckende Wirkung auf Blattläuse und bestimmte Raupen. Die Blüten sind dazu noch eine essbare Verschönerung für Salate, wenn man sie mag. Da Kapuzinerkresse als „Fallenpflanze“ für Blattläuse dient ist Sie z.B. hervorragend an oder nahe von Obstgehölzen (Baum & Strauch). Wer Kohl anpflanzt ist mit ihr sicherlich auch gut aufgestellt, denn sie hält Kohlweißlingsraupen ab.

Vermehrung über Stecklinge:

Einfache Methode: Junge Triebe (ca. 10 cm) mit mindestens einem Knoten abschneiden.

Ins Wasserglas stellen – Wurzeln bilden sich nach wenigen Tagen oder alternativ direkt in feuchte Erde stecken.

Saatgutvermehrung funktioniert bei der Kapuzinerkresse allerdings auch hervorragend und ist daher für die genetische Vielfalt zu fördern auch eine gute Sache.

 

Bohnen wie die Stangenbohne (Phaseolus vulgaris) schmecken nicht nur gut, sie sorgen auch für Stickstofffixierung im Boden durch eine Symbiose mit sog. Knöllchenbakterien die sich an den Wurzeln ansiedeln. Darüber hinaus kann sie auch als Schattenspender für empfindlichere Kulturen mit angebaut werden.

Vielleicht sind dir die „Drei Schwestern“ ja schon ein Begriff. Dies ist eine Anbaumethode der amerikanischen Ureinwohner bei der Bohnen, Mais und Kürbis gemeinsam angebaut werden. Mais dient dabei als natürliche Kletterhilfe für die Bohnen und Kürbisse schützen den Boden durch die großen Blätter was auch unerwünschten aufwuchs unterdrückt.

Vermehrung über Stecklinge:

Ist selten erfolgreich, allerdings können die keimfreudigen Bohnen sehr gut durch einfache aussaht herangezogen werden.

 

Echter Hopfen (Humulus lupulus) ist eine sehr schnell wachsende Pflanze den meisten Menschen als Bierzutat bekannt. Auch wenn einige Biertrinker „Drogenkonsum“ ablehnen oder gar verabscheuen, wissen viele nicht, dass der Hopfen ebenfalls zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae) gehört und etwa gegen Appetitlosigkeit eingesetzt wird und eine beruhigende Wirkung hat. Neben medizinischen Anwendungen findet er außerdem Verwendung in verschiedenen Gerichten oder auch Limos. Im Bier sorgt er für den charakteristischen bitteren Geschmack. Für die Winterbegrünung ist Hopfen allerdings nicht geeignet, da der oberirdische Teil im Winter abstirbt. Wenn ihr euch unsicher seid, passt bei der Ernte allerdings auf, da Hautkontakt frischer Hopfenzapfen unter Umständen allergische Reaktionen hervorrufen kann. In der Natur kann Hopfen oft als Stickstoffzeiger herangezogen werden, was auch Rückschlüsse darauf zulässt, dass er eher nährstoffreiche Böden bevorzugt. Außerdem kann er recht tief wurzeln, weshalb er auch bedingt geeignet ist um Nährstoffe aus tieferen Schichten hervorzuholen. Die Vermehrung über Stecklinge ist sehr populär, welche auch Fechser genannt werden. Die händische Ernte erfolgt durch Abschneiden und Herunterreißen der Reben, weshalb eher festere Rankhilfen empfehlenswert sind. Erntemethoden variieren allerdings, wie etwa für die Delikatesse Hopfenspargel (Wenn es euch interessiert, schreiben wir auch einen ausführlicheren Artikel zu Hopfen, gerne dazu bei uns melden). Nur die weiblichen Pflanzen bilden Hopfendolden aus.

Vermehrung über Stecklinge:

Im Frühjahr junge, weiche Triebe (15 cm) schneiden.

In feuchte Erde oder Wasserglas setzen, bis sie Wurzeln bilden.

Vermehrung auch über Rhizom möglich. Dazu im Herbst oder Frühjahr Wurzelausläufer ausgraben und Stücke abtrennen, die mindestens einen Austriebsknoten haben. Diese in Erde setzen und feucht halten.

 

Efeu (Hedera) ist eine bekannte Arzneipflanze und ist ein beliebter Fassadenbegrüner. Er wird an dieser Stelle kurz erwähnt, da er bis in November noch blüht und winterreife Beeren liefert, die etwa Vögeln als Nahrungsquelle dienen können, nachdem viele andere Nahrungsquellen schon nicht mehr vorzufinden sind. An kleineren Gehölzen wie Apfelbäumen kann Efeu allerdings auch Schaden anrichten und die Pflanze schwächen.

 

Gelbfleischige Kiwi: Wir gehen hier exemplarisch auf eine der verschiedenen Sorten der Kiwi ein und haben uns hier für den Chinesischen Strahlengriffel (Actinidia chinensis) entschieden. Anders als die grüne Kiwi (Actinidia deliciosa) enthält sie nicht das Eiweißspaltendende Enzym Actinidain.

Vermehrung:  über Stecklinge:

im Sommer (Juni–Juli) 15–20 cm lange, halb verholzte Stecklinge schneiden, Blätter bis auf 1–2 entfernen, in Anzuchterde stecken und feucht halten.

Hohe Luftfeuchtigkeit erforderlich (z. B. mit Folienabdeckung, etwa alte Verpackungen, damit Ressourcen geschont werden).

Kiwi Stecklinge wachsen recht langsam an, daher etwas Geduld mitbringen und ggf. von Konkurrenzbewuchs freihalten, damit sie nicht überwuchert wird.

Eine Vermehrung über Absenker oder Veredelung funktioniert ebenfalls.

 

Weinreben (Vitis sp.): Gerade bei der Kultivierung von Weinreben (Vitis) solltet ihr allerdings etwas aufpassen. Weinreben lassen sich zwar recht einfach, sowohl durch Stecklinge als auch das Eingraben von biegsamen Ranken (auch Absenker Methode genannt) vermehren, was aber nicht überall legal ist (eher für kommerziellen Anbau relevant). Durch Schädlingsproblematiken, die dadurch auftreten können und damit verbundener Gefahr für Weinbauern, sollte man, wenn man in einem Weinanbaugebiet wohnt, lieber darauf verzichten, um die Ausbreitung der (Wurzel-)Reblaus nicht zu fördern. Weinbauern dürfen nur Wurzelreben anbauen, die nicht für den Befall mit der Wurzelreblaus anfällig sind. Geeignete Sorten können im Bundesanzeiger nachgelesen werden.

Es gibt viele verschiedene Sorten, probiert euch am besten vorher mal durch, was ihr gerne mögt. Hier ein paar beliebte Sorten: Muscat Bleu (blau, süß, leichter Muskatgeschmack, frosthart und resistent ggü. Versch. Pilzkrankheiten wie Mehltau), Phoenix (goldgelb, frosthart, pflegeleicht, resistent gegenüber Mehltau, auch Saft oder für Wein geeignet), Palatina/ Gelbe Muskatteller (gelbgrün, aromatisch, früh reifend, ertragreich und resistent gegenüber. Mehltau), Lakemont (kernlos, ertragreich, robust, knackig, lagerfähig).

green leaves with red round fruits

Tipps und Tricks für Saatgutfreie Vermehrung

Viele Rankpflanzen können neben Stecklingen auch sehr gut über Absenker vermehrt werden: Dazu einfach eine biegsame Ranke zum Boden/ Topf führen und vorsichtig (ohne knicken) mit einem Mittelteil in eine vorbereitete Furche geben, sodass der weitere Pflanzenverlauf wieder herausragt. Das in der Erde befindliche Stück des Stiels sollte idealerweise mehrere Knospen haben. Teilweise wir auch empfohlen, den in die Erde gesteckten Teil leicht mit einem sauberen Messer anzuritzen, was die Wurzelbildung anregen kann, aber auch eine mögliche Infektion begünstigt. Damit sich der Versuch nicht wieder in Luft (auf)löst, kannst du über dem vergrabenen Stück einen Stein platzieren, was auch die Verdunstung reduziert.

Wie immer gilt, schau dir die Gegebenheiten genau an, und überlege, wie du den verfügbaren Raum sinnvoll nutzen kannst. Lass dich dabei nicht von der Grundfläche deines Balkons abschrecken. Wenn du etwa rankende Pflanzen wie Weinreben (Trauben) anbaust, kannst du deine Pflanzen von wärmespeichernden Hauswänden profitieren lassen und sogar durch Anbringung von Kletterhilfen mit benachbarten Balkonen verbinden. So kannst du auch Raum zwischen den Balkonen oder anderen angrenzenden Flächen wie Terrassen, Gärten oder Garagendächern nutzen. Letzteres ist auch besonders praktisch, wenn du mal in Urlaub fährst. Bestimmte Rankpflanzen wie Wein kann man an verschiedenen Stellen Wurzeln schlagen lassen. Dann kann dein Nachbar auf seinem Balkon gießen und so den Teil auf deinem Balkon mitversorgen, wenn die Pflanze auf mehreren Balkonen eingetopft wird. Wie man Pflanzen Wurzeln schlagen lässt, gibt’s in unserem Artikel über Ableger/ Vegetative Vermehrung.

!! Handelt aber mit Vernunft und bringt euch nichts selbst in Gefahr, grade wenn ihr weiter oben wohnt. Eingriffe in die Bausubstanz wie bei der Anbringung von Etagenbeeten (Hier gibt’s mehr dazu) oder Rankhilfen (mehr dazu hier), auch wenn es nur kleinere Eingriffe sind, sollten mit Vermietern abgeklärt werden!!

Benediktenkraut

Benediktenkraut

Benediktenkraut 

Benediktenkraut, Cnicus, Benedictus

 

Der bittere Freund

Das Benediktenkraut (Cnicus benedictus), auch bekannt als Bitterdistel, ist eine alte Heilpflanze, die ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet ist. Es wurde seit dem Mittelalter als „Allheilmittel“ geschätzt und auch gegenwärtige Forschung lässt erahnen, dass in der richtigen Dosis sogar Schädigungen an Nerven, bzw. axonale regeneration begünstigt werden kann (mehr dazu hier
https://doi.org/10.1016/j.phymed.2024.155641).

In diesem Artikel geben wir euch einen Überblick über die Pflanze – von Erkennungsmerkmalen & Verwechslungsgefahr über ihre Verwendung, Gebrauchshinweise und wo Ihr es finden könnt.

 

Steckbrief Benediktenkraut

• Botanischer Name: Cnicus benedictus
• Erscheinungsbild:
Wuchsform: Einjährige krautige Pflanze, 20–60 cm hoch
Blätter: Stark gezähnt und stachelig, oft mit weißen Adern
Blüten: Gelb, röhrenförmig, in distelähnlichen Köpfen angeordnet
• Blütezeit (Sammelzeit): Mai bis Juli
• Verbreitung: Ursprünglich Mittelmeerraum, heute auch in Mitteleuropa kultiviert
• Standort: Sonnig, trockene, durchlässige Böden
• Nutzung: Verdauung (Verstopfungen), appetitanregend, Wundheilung
Quelle: https://gartenbuch.shoutwiki.com/wiki/Datei:Benediktenkraut

 

Erkennungsmerkmale

Benediktenkraut ist leicht an seinen distelartigen Blättern und den gelben Blüten zu erkennen, die in einem stachelig wirkenden Blütenkorb sitzen. Die Blätter sind länglich, stark gezähnt und mit einer auffälligen weißen Nervatur („Äderchen“) versehen. Die Pflanze sondert bei Verletzung ihrer Blätter oder Stängel einen bitteren Saft ab, der ihren typischen Namen „Bitterdistel“ erklärt. Typischerweise erreicht es Wuchshöhen von 20 bis 60 cm.

 

Verwechslungsgefahr

Obwohl Benediktenkraut unverwechselbare Merkmale hat, könnte es von Laien gegebenenfalls mit anderen distelartigen Pflanzen wie der Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) oder Mariendistel (Silybum marianum) verwechselt werden. Diese sind jedoch ungiftig und ebenfalls Heilpflanzen, weshalb keine Gefahr besteht. Dennoch empfiehlt sich bei Unsicherheiten die Rücksprache mit einem Pflanzenführer oder Experten. Trotz der geringen Verwechslungsgefahr raten wir wie auch sonst, wenn Ihr euch unsicher seid, solltet Ihr lieber Pflanzenbestimmungsbücher oder Experten hinzuzuziehen! Der „Kosmos Heilpflanzenführer“ ist für euch vielleicht eine gute Wahl für den europäischen Raum. Je nach persönlicher Präferenz für Bestimmungsbücher (z.B. Zeichnungen gegenüber Fotos) empfiehlt sich vor dem Kauf ein erstes Blättern in einer Buchhandlung oder bei bekannten. Natürlich gibt es auch verschieden Apps, die Ihr nutzen könnt, allerdings sollten die Ergebnisse dort mit Vorsicht betrachtet werden, da diese insbesondere bei ähnlichen Arten, schlechter Fotoqualität etc. fehleranfällig sind.

 

Standorte und Pflanzengesellschaften

Wo findet man Benediktenkraut (Cnicus benedictus)?

Benediktenkraut liebt trockene, sonnige und durchlässige Böden. Typische Standorte sind steinige Wiesen, Wegränder oder trockene Gärten. Es bevorzugt nährstoffarme Böden und ist eine wertvolle Pflanze für Naturgärten, da sie Bienen und andere Bestäuber anzieht. Bevorzugte Bedingungen Benediktenkraut (Cnicus benedictus) bevorzugt warme, sonnige Standorte und gedeiht besonders gut in trockenem bis mäßig feuchtem Klima. Die Pflanze stellt geringe Ansprüche an den Boden, favorisiert jedoch gut durchlässige, nährstoffarme, kalkhaltige Untergründe. Schwere, lehmige Böden oder solche mit Staunässe sind weniger geeignet, da sie das Wachstum behindern. Typischerweise wächst Benediktenkraut in Regionen mit sandigen oder steinigen Böden, die Wasser schnell abführen können. Ein neutraler bis leicht alkalischer pH-Wert des Bodens fördert die Entwicklung der Pflanze. Es ist außerdem an magere Standorte angepasst, wodurch es auf kargen, trockenen Flächen konkurrenzfähig bleibt. Besonders in mediterranen Klimazonen, wo die Sommer heiß und trocken sind, gedeiht es optimal.

 

Benediktenkraut als Zeigerpflanze?

Es kann in gewissem Maße als Zeigerpflanze für trockene, kalkreiche und nährstoffarme Standorte betrachtet werden. Es zeigt an, dass der Boden gut durchlässig ist und keine Staunässe auftritt. Aufgrund seiner Vorliebe für magere Böden ist es auch ein Indikator für Flächen, die nicht intensiv landwirtschaftlich genutzt oder stark gedüngt wurden. In Mitteleuropa, wo die Pflanze seltener wild vorkommt, kann ihr Auftreten auf künstlich angelegte, trockene Bedingungen oder auf eine gezielte Kultivierung hinweisen. Allerdings ist Benediktenkraut kein klassisches Beispiel für eine typische Zeigerpflanze, da seine Anforderungen nicht so spezifisch sind wie bei anderen Pflanzen, die eng mit bestimmten Bodentypen oder Nährstoffverhältnissen verbunden sind.

 

Verbreitungsgebiet

Ursprünglich kommt Benediktenkraut aus dem Mittelmeerraum, speziell aus Südwestasien, Südeuropa und Nordafrika. Es hat sich jedoch auch in anderen gemäßigten Regionen verbreitet, insbesondere in Teilen von Nordamerika und Australien, wo es oft als Neophyt vorkommt. In Deutschland und Mitteleuropa ist es ebenfalls in Gärten und vereinzelt in freier Natur anzutreffen, insbesondere in wärmeren Regionen. Es kommt also weniger in festen, stabilen natürlichen Pflanzengesellschaften vor, wie etwa in natürlichen Wäldern oder Wiesen. Stattdessen bevorzugt es die Störungsgesellschaften, die nach menschlichen Eingriffen oder natürlichen Störungen entstehen, also in sogenannten sekundären Lebensräumen. Nachhaltige Erntetipps Benediktenkraut sollte am besten während der Blütezeit von Mai bis Juli gesammelt werden, wenn die Pflanze ihre höchste Konzentration an Wirkstoffen enthält. Für medizinische Zwecke eignen sich besonders die Blätter und Blüten. Am besten erntet man sie bei trockenem Wetter, vorzugsweise am Vormittag, sobald der Tau verdunstet ist. Danach sollten die Pflanzenteile zügig an einem schattigen, luftigen Ort getrocknet werden, um ihre Heilwirkung zu bewahren. Achte darauf, nur gesunde Pflanzen an unbelasteten Standorten zu sammeln. Das Sammeln von Benediktenkraut in der Natur ist grundsätzlich erlaubt, solange es sich nicht um Flächen handelt, die speziell geschützt sind. Es ist jedoch wichtig nachhaltige Sammelpraktiken zu befolgen, um die biologische Vielfalt zu wahren. Zu unseren Sammeltipps geht’s hier.

 

Verwendung

Die Heilwirkung des Benediktenkrauts liegt vor allem in seinem hohen Gehalt an Bitterstoffen wie Cnicin. Diese fördern die Verdauung, regen den Appetit an und wirken entzündungshemmend.

Benediktenkraut-Tee
• Zubereitung und Wirkung: 1 TL getrocknete Blätter oder Blüten mit 250 ml heißem Wasser übergießen und 5–10 Minuten ziehen lassen. Es hilft bei Verdauungsproblemen, Appetitlosigkeit und Blähungen. Der Wirkstoff Cnicin wirkt dabei anregend auf die Magensaftproduktion.

Umschlag zur Wundheilung

• Zubereitung und Wirkung: In der Regel wird das getrocknete Kraut des Benediktenkrauts verwendet, da es viele der aktiven Inhaltsstoffe enthält. Die Blätter und Blüten sind dabei besonders wichtig, da sie die entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften besitzen. Du kannst auch frische Pflanzenteile verwenden, wenn das Kraut gerade in der Saison ist. Zur Vorbereitung des Umschlags mit einem Tee-Aufguss beginnen. Dazu 1–2 Teelöffel getrocknetes Benediktenkraut (oder eine Handvoll frisches Kraut) verwenden. Gieße 250 ml kochendes Wasser über das Benediktenkraut und lasse es für etwa 10–15 Min. kräftig ziehen. Dann folgt das Abseihen, um nur die Flüssigkeit zu verwenden. Nun zur Anwendung des Umschlags ein Tuch vorbereiten. Nimm dir hierfür ein sauberes Baumwolltuch oder ein Mulltuch. Dieses sollte groß genug sein, um es bequem auf die Wunde zu legen. Tauche das Tuch in den abgeseihten Benediktenkraut-Tee und lasse es gut einweichen. Achte darauf, dass das Tuch warm ist, aber nicht zu heiß, um Verbrennungen zu vermeiden. Lege das feuchte Tuch sanft auf die Wunde. Decke es gegebenenfalls mit einem weiteren Tuch ab, um die Feuchtigkeit zu halten. Lasse den Umschlag 15–30 Minuten auf der Wunde. Du kannst den Umschlag 1-2 Mal täglich wiederholen, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Alternativ mit frischem Kraut: Blätter und Blüten leicht zerkleinern und direkt auf die Wunde legen. Dies wirkt ähnlich wie eine frische Kräuterkompresse. Achte darauf, das Kraut vorher zu waschen und es in kleine Stücke zu zerkleinern, um die Wirkstoffe freizusetzen.

Wirkung: Es enthält verschiedenen Wirksame Inhaltsstoffe wie ätherische Öle und zeigt bakteriostatische Effekte (hemmt Bakterienwachstum), enthält entzündungshemmende Inhaltsstoffe und fördert die Heilung durch seine den Zellaufbau anregende Wirkung. In Apotheken sind standardisierte Präparate erhältlich, die den Bitterstoffgehalt genau dosieren.

Wichtige Hinweise zur Anwendung
Benediktenkraut ist sicher in der Anwendung, sollte jedoch nicht in übermäßigen Mengen eingenommen werden, da die Bitterstoffe in hoher Dosis beispielsweise Magenreizungen verursachen können. Schwangere und Stillende sollten auf den Gebrauch verzichten. Bei größeren oder tieferen Wunden sollte natürlich ärztliche Hilfe aufgesucht werden. Bei Allergien gegenüber Korbblütlern sollte hier Vorsicht geboten sein und eine Allergie vorab ausgeschlossen werden.

 

Zusammenfassung

Benediktenkraut ist ein vielseitiges Heilkraut und natürliches Mittel zur Unterstützung der Verdauung, bei Entzündungen, Infektionen und Wundheilung. Seine positiven Eigenschaften machen es zu einer wertvollen Pflanze in der Phytotherapie, wobei es wichtig ist, es verantwortungsvoll zu verwenden und bei schweren gesundheitlichen Problemen ärztlichen Rat einzuholen.

 

 

Alle Angaben in diesem Artikel wurden sorgfältig recherchiert, jedoch übernehmen wir keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Informationen. Bitte überprüfen Sie eigenständig, ob eine Pflanze essbar ist, und ziehen Sie im Zweifel einen Experten hinzu.

Haftungsausschluss

Löwenzahn

Löwenzahn

Löwenzahn

a bee is sitting on a yellow flower

Weniger gefährlich als sein Name

 

Der Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist eine weit verbreitete und äußerst vielseitige Pflanze, die in vielen Kulturen geschätzt wird. Obwohl fast jedes Kind ihn kennt, wissen viele nicht, dass er ein wahrer Alleskönner ist. Löwenzahn kommt nicht nur in der traditionellen Medizin zum Einsatz, sondern auch, aber auch als Nahrungsmittel. Die Blätter und Wurzeln des Löwenzahns sind reich an wertvollen Nährstoffen und können bei der Entgiftung des Körpers sowie bei der Unterstützung der Leberfunktion helfen. Studien zeigen eine Vielzahl positiver Effekte, etwa leberschützende, antioxidative und sogar krebshemmende Eigenschaften (mehr dazu hier). Allerdings wird der umgangspsrachliche Name für verschiedene Arten verwendet und ist leicht zu verwechseln. In diesem Artikel werfen
wir einen Blick auf die Pflanze – von Erkennungsmerkmalen & Verwechslungsgefahr bis hin zu ihren Anwendungsmöglichkeiten, Gebrauchshinweisen und Fundorten.

Steckbrief Löwenzahn

• Botanischer Name: Taraxacum officinale
• Erscheinungsbild:
Wuchsform: Mehrjährige krautige Pflanze, generell 10–30 cm hoch
Blätter: Tief eingeschnitten, rosettenartig, lang und gezackt
Blüten: Gelb, radiärsymmetrisch, in kugelförmigen Köpfen angeordnet
• Blütezeit (Sammelzeit): März bis Juni,
• Verbreitung: Weltweit verbreitet, besonders in gemäßigten Klimazonen
• Standort: Sonnig, auf Wiesen, Weiden, und in Gärten
• Nutzung: Salate, Erkältungen, Brotaufstrich, Entwässerungsmittel, bei Verdauungsbeschwerden …

Erkennungsmerkmale

Die Blätter des Löwenzahns sind länglich und tief eingeschnitten, mit gezackten Rändern. Sie bilden eine Rosette direkt am Boden. Sie haben eine kräftige grüne Farbe und eine raue Oberfläche, die bei jungen Pflanzen noch glatt wirken kann, aber mit der Zeit ein wenig behaart wird. Die Blüten des Löwenzahns sind leuchtend gelb und bestehen aus vielen kleinen, zungenförmigen Einzelblüten, die wie Blütenblätter aussehen und in einem kugeligen Blütenkopf angeordnet sind. Diese Köpfe stehen einzeln auf langen, hohlen Stängeln und öffnen sich typischerweise im Frühling bis Frühsommer. Aufgrund Ihrer frühen Blüte sind sie wichtige Nahrungspflanzen für Bienen. Nach der Blüte verwandelt sich der Blütenkopf zur allseits bekannten kugeligen „Pusteblume“, die mit vielen feinen Schirmchen (Pappus) bestückt ist. Die Verbreitungsmethode ist vornehmlich durch den Wind und die einzelnen Schirmchen können so sehr weite Entfernungen zurücklegen.Der Stängel ist hohl und unverzweigt, und wächst direkt aus der Blattrosette. Der Stängel enthält einen weißen, milchigen Saft, der bei Verletzungen oder Abbrechen austritt. Der russische Löwenzahn (Taraxacum koksaghyz) wird sogar als potentielle alternative zu Naturkautschuk in Erwägung gezogen und enthält latexhaltigen Milchsaft. Der Löwenzahn hat eine dicke, fleischige Pfahlwurzel, die tief in den Boden wächst. Sie ist zylindrisch und kann je nach Bedingungen sogar mehr als einen Meter tief in den Boden ragen. Die Pflanze erreicht in der Regel eine Höhe von etwa 10–30 cm, wobei der Blütenstängel bis zu 50 cm hoch wird.

 

Verwechslungsgefahr

Die Gattung Taraxacum enthält verschiedene Pflanzen, welche sich leicht mit dem gewöhnlichen Löwenzahn verwechseln lassen. In manchen Fällen können sie nur durch die Form der Samen voneinander unterschieden werden, allerdings weisen diese meist ähnliche Eigenschaften auf und sind in der Regel unbedenklich. Arten der Gattung Leontodon werden allerdings ebenfalls als Löwenzahn bezeichnet, darunter etwa das Gewöhnliche Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) ähneln dem Löwenzahn stark. Anders als beim gewöhnlichen Löwenzahn sind die Blütenstandstiele nicht hohl. Sollte eine Verwechslung stattfinden ist das normalerweise unproblematisch, allerdings raten wir wie auch sonst, wenn Ihr euch unsicher seid, solltet Ihr lieber Pflanzenbestimmungsbücher oder Experten hinzuzuziehen! Beispielsweise das Schöllkraut (Chelidonium majus) hat auch gelbe Blüten und sondert Milchsaft ab und ist Dosisabhängig giftig. Der Milchsaft beim Schöllkraut ist allerdings gelborange und die Blüten sind vierzählig (4 Blüteblätter pro Blüte). Bei der Nutzung von Apps sollten die Ergebnisse mit Vorsicht betrachtet werden, da diese insbesondere bei ähnlichen Arten, schlechter Fotoqualität etc. fehleranfällig sind.

 

Standorte und Pflanzengesellschaften

Wo findet man Löwenzahn (Taraxacum officinale)?

Der Löwenzahn ist eine weit verbreitete Pflanze, die in fast jeder gemäßigten Region der Erde zu finden ist. Er wächst bevorzugt an Stellen, die sonnig und eher trocken sind, ist aber ziemlich anpassungsfähig und kann unter vrschiedensten Bedingungen gedeihen.
Hier ein paar typische Standorte, an denen sich Löwenzahn finden lässt:
1. Wiesen und Weiden:
Löwenzahn ist häufig auf offenen Wiesenflächen zu finden, besonders in den Frühlings- und Sommermonaten, wenn er seine leuchtend gelben Blüten zeigt. Auch auf Weiden, wo das Gras gemäht wird, ist er häufig anzutreffen.
2. Rasenflächen:
Besonders in Gärten und Parks ist der Löwenzahn eine weit verbreitete Pflanze. Er wächst dort vor allem auf Rasenflächen, wo der Boden nicht zu fest ist und ausreichend Sonne bekommt.
3. Straßenränder und Bahngleise:
Löwenzahn wächst auch an Straßenrändern, auf unbefestigten Wegen und entlang von Bahngleisen. Diese Standorte bieten oft trockene, gut durchlüftete Böden und viel Sonnenlicht, was ideale Bedingungen für den Löwenzahn darstellt.
4. Böschungen und Schutthalden:
Auch an Hängen, Böschungen und in lehmigen oder sandigen Böden ist der Löwenzahn zu finden. Diese Flächen werden oft nicht intensiv bearbeitet, bieten aber für den robusten Löwenzahn gute Wachstumsbedingungen.
5. Gärten und Gemüsegärten:
In Gärten, besonders in ungepflegten Ecken oder als „Unkraut“ in Gemüsebeeten, wächst der Löwenzahn häufig. Durch seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Bodenarten findet man ihn auch in städtischen Gärten.
6. Parkanlagen und Grünflächen:
In städtischen Gebieten ist der Löwenzahn eine typische Pflanze, die auf öffentlichen Grünflächen, in Parks oder auf Spielplätzen wächst, wo er oft zusammen mit anderen Wiesenpflanzen wächst.

 

Bevorzugte Bedingungen

Löwenzahn bevorzugt sonnige Standorte und wächst am besten an Plätzen, die den größten Teil des Tages von Sonne beschienen werden. Allerdings ist er auch in halbschattigen Bereichen noch gut gedeihfähig, besonders in urbanen Umgebungen oder unter Bäumen mit wenig Blattwerk. In Puncto Boden bevorzugt Löwenzahn lockere, gut durchlässige Böden, die nicht zu schwer oder verdichtet sind. Ein leichter bis mittlerer Boden ist ideal. Zu nasse oder dauerhaft feuchte Böden sind für den Löwenzahn weniger geeignet. Bevorzugt gedeiht Löwenzahn auf mäßig nährstoffreichen Böden, die aber auch nicht zu fett oder übermäßig gedüngt sind. Er kommt aber auch gut mit hoher Nährstoffverfügbarkeit, insbesondere Stickstoff zurecht. Ein leicht kalkhaltiger Boden fördert ebenfalls das Wachstum. Der Löwenzahn wächst in leicht sauren bis neutralen Böden, bevorzugt jedoch leicht basische bis kalkhaltige Böden. Böden mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7,5 sind optimal, wobei ca. 4 bis 8 toleriert wir. Seine Anpassungsfähigkeit lässt ihn sowohl in trockenen als auch in feuchten Böden gedeihen, solange der Boden nicht ständig zu nass ist. Eine mäßige Bodenfeuchtigkeit reicht aus, um das Wachstum zu fördern. Kältetolerant ist er darüber hinaus auch wobei ideale Temperaturen zwischen 10 und 20 °C liegen. Die Pflanze kann sich aber auch in kälteren Perioden im frühen Frühjahr oder späten Herbst gut entwickeln. Löwenzahn wächst häufig auf ungenutzten Wiesen, in Gärten, auf Weiden und an Wegrändern, aber auch in Felsspalten und Rissen im Mauerwerk. Er bevorzugt Stellen, die nicht intensiv bearbeitet werden, da der Löwenzahn tiefgehende Pfahlwurzeln bildet. Neben Samen verbreitet er sich aber auch über Wurzelausläufer.

 

Löwenzahn als Zeigerpflanze?

Ja, Löwenzahn gedeiht besonders gut auf nährstoffreichen Böden, die einen hohen Gehalt an Stickstoff und anderen Mineralstoffen aufweisen. Das macht ihn zu einer Zeigerpflanze für nährstoffreiche (eutrophe) Böden, insbesondere im Hinblick auf oder Stickstoffreichtum. Aufgrund seiner hohen Toleranz gegenüber veränderten Umwelteinflüssen, wird er auch als Bioindikator verwendet um Auswirkungen von beispielsweise landwirtschaftlichen Praktiken zu überwachen.

 

Nachhaltige Erntetipps

Da er häufig in Gärten, auf Wiesen oder landwirtschaftlich genutzten Flächen und an Wegrändern wächst, die oft mit Düngemitteln oder Abwässern belastet sind, am besten auch die Umgebung beobachten, um zu schauen, ob er möglicherweise in einem belasteten Gebiet wächst. Gerade nahe intensiver Landwirtschaft mit hohem Chemikalieneinsatz sollte vielleicht lieber darauf verzichtet werden, ebenso wie in Parks mit viel Tierauslauf. Daher immer gut Waschen! Zudem sollte man auch lieber ernten, bevor es richtig heiß wird. Die Blätter können bei heißem Wetter bitterer werden, besonders wenn die Pflanze bereits in Blüte steht. Wenn man sich einen Honig machen will braucht dass schon mal einige Blüten, aber bitte nicht alles an einem Ort abernten. Lasst auch noch was für Insekten da. Als nachhaltige Praxis könnte man bspw. nicht mehr als 10% eines Blütenbestandes abernten. Blätter: Die besten Erntezeitpunkte für Löwenzahnblätter sind im frühling oder frühen Sommer, bevor die Pflanze zu blühen beginnt. In dieser Zeit sind die Blätter zart und haben einen angenehmen Geschmack, während sie später, wenn sie älter sind, bitterer werden. Blüten: Die Blüten sind in der Regel im Frühling bis Frühsommer zu ernten, meistens zwischen April und Juni. Sie sind besonders für Tees oder Sirup geeignet. Wurzeln: Die Wurzeln können ganzjährig geerntet werden, allerdings sind sie im Herbst besonders kraftvoll, wenn die Pflanze ihre Nährstoffe in die Wurzeln gespeichert hat. Auch der Frühling ist eine gute Zeit, bevor die Pflanze wieder austreibt. Das Sammeln von Löwenzahn in der Natur ist grundsätzlich erlaubt. Es ist jedoch wichtig nachhaltige Sammelpraktiken zu befolgen, um die biologische Vielfalt zu wahren. Zu unseren Sammeltipps geht’s hier.

 

Verwendung

Die Heilwirkung von Löwenzahn wird in verschiedenen Bereichen beschrieben, dazu zählen die Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Leber- und Gallenleidenoder
chronischen rheumatischen Erkrankungen. . Tees: Die Blätter und Wurzeln sind hervorragend für Kräutertees geeignet. Löwenzahntee soll entgiftend wirken und die Verdauung fördern. Löwenzahnsirup/ Veganer Honigersatz: Aus den Blüten lässt sich ein leckerer Sirup herstellen, der auf Broten, als Süßungsmittel oder in Getränken aufgelöst verwendet werden kann. Dazu 500 g frische Blüten (am besten Frühjahrsernte) kalt waschen und in 1 l Waser etwa eine Stunde kochen. Als Tipp: Wenn ihr eine ganze Zitrone (Bio, unbehandelt) kleinschneidet, schmeckt er besonders gut. Das ganze dann am nächsten Tag Abseihen (durch ein sauberes Tuch/ Kaffeefilter) und nochmal etwa eine Stunde unter Zugabe von einem Kilogramm Zucker (am besten Bio Rübenzucker) kochen. Nach dem Abkühlen sollte er dann dickflüssig werden. Ansonsten kann man ihn wieder aufkochen, sodass er noch etwas Wasser verliert. Zwischendurch testen geht natürlich auch. Einfach ein kleinen Löffel herausnehmen und kühl stellen/ abkühlen lassen.Wir erwähnen mal sicherheitshalber, dass der Vegane Löwenzahnhonig in saubere und dichte Gläser abgefüllt wird, damit er sich lange hält. Geöffnet und gekühlt am besten innerhalb weniger Wochen aufbrauchen. Löwenzahnkaffee: Die Wurzeln können geröstet und als Ersatz für Kaffee verwendet werden, was besonders für Menschen mit Koffeinempfindlichkeit interessant ist. Dies wurde damals in der Nachkriegszeit praktiziert, ist aber immer noch eine gute regionale Alternative zu herkömmlichem Bohnenkaffee.

 

Löwenzahn als Nahrungsmittel

Die jungen Blätter lassen sich wie Spinat verwenden und können in Salaten, Quiches oder Eintöpfen verarbeitet werden.

Wichtige Hinweise zur Anwendung

Löwenzahn gilt allgemein als unbedenklich und ist in normalen Mengen sicher zu konsumieren. Es gibt keine bekannten toxischen Schwellenwerte für den Verzehr von Löwenzahn (irgendwann wird alles ungesund, gesunder Menschenverstand bitte). Sollten doch Bedenken bestehen, Allergien vorliegen oder bspw. Nierenleiden (wirkt leicht harntreibend) vorliegen, sollte er dennoch besonders mit bedacht konsumiert werden, wie auch in der Schwangerschaft und den Konsum im Zweifel immer mit Ihrem Arzt absprechen. Zusammenfassung Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist eine vielseitige Nahrungs- und Heilpflanze, die eine gesunde Abwechslung zur normalen Ernährung bieten kann. Seine Blätter sind reich an Vitaminen (A, C, K) und Mineralstoffen (Kalium, Eisen) und können roh in Salaten, gekocht in Suppen oder als Beilage verwendet werden. Sie haben einen bitteren Geschmack, was nicht jeder mag. Seine Blüten sind essbar und werden oft für die Herstellung von Löwenzahnsirup oder in Tees genutzt, seine Wurzeln als koffeinfreier Kaffeeersatz (getrocknet und gemahlen, nicht mehr als 1-2 Teelöffel pro Tag um die Verdauung zu unterstützen. Tees können die Verdauung und Leber unterstützen. Somit ist die Pflanze nicht nur eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, sondern auch für den Menschen eine leckere Abwechslung, die Ihr mal ausprobieren könntet.

 

Alle Angaben in diesem Artikel wurden sorgfältig recherchiert, jedoch übernehmen wir keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Informationen. Bitte überprüfen Sie eigenständig, ob eine Pflanze essbar ist, und ziehen Sie im Zweifel einen Experten hinzu.

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