Zero Waste im Alltag: Nutze, was du hast!

Zero Waste im Alltag: Nutze, was du hast!

Zero Waste im Alltag: Nutze, was du hast!

Zero Waste – ein Begriff, der oft mit Konsum verwechselt wird. Wer nachhaltig leben möchte, muss doch erst mal alle alten Plastikdosen loswerden und in Edelstahl, Glas und Baumwollbeutel investieren, oder? Nein! Genau darum geht es nicht. Vielmehr geht es darum, bewusster zu konsumieren, vorhandene Dinge weiter zu nutzen und unnötigen Müll zu vermeiden. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mit kleinen Veränderungen und ohne große Neuanschaffungen deinen Alltag müllfreier gestalten kannst.

white and brown boats on blue sea water during daytime

Zero Waste beginnt mit dem, was du hast

Viele Menschen denken, sie müssten sich für ein nachhaltiges Leben erst mal eine „Zero-Waste-Grundausstattung“ zulegen. Doch in Wirklichkeit ist der nachhaltigste Gegenstand der, den du bereits besitzt. Bevor du also neue Frischenetze, Glasflaschen oder Edelstahldosen kaufst, schau dich erst einmal in deinem Zuhause um. Du wirst erstaunt sein, was du alles wiederverwenden kannst.

Hier ein paar Beispiele:

  • Alte Schraubgläser – Perfekt zur Aufbewahrung von Lebensmitteln, Resten oder für den Einkauf im Unverpackt-Laden.
  • Ehemalige Plastikbehälter – Klar, Plastik ist nicht ideal, aber wenn du es schon hast, dann nutze es so lange wie möglich!
  • Alte Stoffreste oder T-Shirts – Daraus lassen sich Stoffbeutel, Abschminkpads oder sogar Putzlappen nähen.
  • Vorhandene Taschen und Beutel – Eine alte Sporttasche oder ein Rucksack ersetzt die Notwendigkeit, neue Einkaufsbeutel zu kaufen.

Das Konzept meines Blogs permanendzeit.de basiert darauf, nachhaltige Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren, ohne ständig Neues zu kaufen. Stattdessen geht es darum, bestehende Ressourcen zu nutzen und sie wertzuschätzen.

 

1. Einkaufen ohne unnötigen Müll – aber mit Verstand

Der Einkauf ist eine der größten Müllfallen. Doch anstatt jetzt sofort teure Alternativen zu besorgen, kannst du mit einfachen Methoden schon eine Menge Müll vermeiden:

  • Obst und Gemüse unverpackt kaufen – Nutze Stoffbeutel, die du bereits hast, oder einfach einen Korb.
  • Frischetheke statt Plastikverpackungen – Falls du noch alte Plastikboxen hast, verwende sie für Oliven, Brotaufstriche oder frische Snacks.
  • Brot im Stoffbeutel oder Geschirrtuch transportieren – Ein altes Kissenbezug tut es übrigens auch!
  • Getränke in Pfandflaschen – Du brauchst keine fancy Glasflasche – einfach alte Saft- oder Milchflaschen mit Leitungswasser nachfüllen.

Hier könnte dich auch mein Artikel zu Selbstversorgung interessieren, wo es darum geht, weniger auf industriell verpackte Produkte angewiesen zu sein.

 

2. Küche & Haushalt: Nachhaltigkeit ohne Neukauf

Viele denken, nachhaltiges Putzen und Kochen erfordert den Kauf spezieller Zero-Waste-Produkte – das ist nicht nötig! Du hast wahrscheinlich schon alles, was du brauchst:

  • Essig und Natron – Die besten natürlichen Reiniger und in fast jedem Haushalt vorhanden.
  • Alte Lappen statt neuer Putzschwämme – Zerschneide ein altes Handtuch oder Shirt für wiederverwendbare Putzlappen.
  • Gläser und Dosen für die Vorratshaltung – Bevor du neue Aufbewahrungsbehälter kaufst, verwende alte Marmeladen- oder Senfgläser.
  • Reste verwerten statt wegwerfen – Gemüseschalen für Brühe, altes Brot für Croutons – weniger Müll und mehr Geschmack!

Falls du tiefer in das Thema Kreislaufwirtschaft eintauchen möchtest, schau mal in meinen Artikel über Permakultur-Gärtnern rein.

 

3. Bad & Körperpflege: Weniger Produkte, weniger Müll

Das Badezimmer ist oft eine wahre Plastikfalle. Doch statt jetzt sofort auf Bambuszahnbürsten und feste Shampoos umzusteigen, gilt auch hier: Erstmal aufbrauchen!

  • Seife statt Duschgel – Falls du noch Seifenreste herumliegen hast, nutze sie auf.
  • Wattepads ersetzen – Hast du ein altes Baumwollshirt? Schneide es in kleine Quadrate – perfekt als wiederverwendbare Abschminkpads.
  • Alte Zahnbürsten als Reinigungswerkzeug – Für schwer erreichbare Stellen in Bad und Küche.
  • Rasierhobel erst später anschaffen – Wenn dein Plastikrasierer noch funktioniert, benutze ihn weiter, bevor du einen neuen kaufst.

 

4. Kleidung: Nachhaltigkeit beginnt im eigenen Kleiderschrank

Mode ist ein riesiger Umweltfaktor. Doch nachhaltige Kleidung bedeutet nicht, direkt eine komplett neue „faire“ Garderobe zu kaufen. Viel wichtiger ist es, das zu nutzen, was bereits da ist:

  • Kleidung reparieren statt wegwerfen – Ein Loch in der Socke? Schnell genäht, statt gleich neue zu kaufen.
  • Second-Hand statt Neuware – Wenn du wirklich etwas brauchst, schau zuerst in Second-Hand-Läden oder Tauschbörsen.
  • Upcycling statt Entsorgen – Ein altes Hemd kann zur Einkaufstasche werden, eine Jeans zur kurzen Hose.

Hier geht es auch darum, den Fokus von „Kaufen“ auf „Wiederverwenden“ zu lenken – denn das ist der wahre nachhaltige Weg.

 

5. Lebensmittelverschwendung vermeiden

Ein großer Teil unseres Mülls besteht aus weggeworfenen Lebensmitteln. Dabei ist es ganz einfach, Reste sinnvoll zu verwerten:

  • Meal Prep & Planung – Überlege dir, was du in der Woche brauchst, um weniger wegzuwerfen.
  • Lebensmittel richtig lagern – Kartoffeln dunkel, Karotten in einem feuchten Tuch – so halten sie länger.
  • Einfrieren statt entsorgen – Reste lassen sich fast immer einfrieren und später verwenden.
  • Kreativ mit Resten kochen – Aus Gemüseresten lassen sich Suppen, aus altem Brot leckere Brotchips machen.

 

Fazit: Zero Waste ist ein Prozess, kein Wettlauf

Nachhaltig zu leben heißt nicht, sofort alle alten Dinge zu verbannen und durch „grüne“ Alternativen zu ersetzen. Es geht darum, bestehende Dinge weiterzunutzen, bewusst zu konsumieren und Ressourcen wertzuschätzen. Jeder kleine Schritt zählt – und wenn du erst mal beginnst, deine Umgebung mit anderen Augen zu sehen, wirst du schnell merken, dass Zero Waste ganz ohne großen Aufwand möglich ist.

Hast du schon Erfahrungen mit Müllvermeidung im Alltag gemacht? Schreib es in die Kommentare!

Besonders auch im eigenen Garten lassen sich viele Dinge aus alten, oft kostenlosen Materialien neu nutzen – sei es für Hochbeete, Komposter oder Sitzgelegenheiten. In einem zweiten Teil werde ich darauf eingehen, wie du mit kreativen Ideen und wenig Aufwand deinen Garten nachhaltig gestalten kannst. Bleib dran!

Alle Angaben in diesem Artikel wurden sorgfältig recherchiert, jedoch übernehmen wir keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Informationen. Bitte überprüfen Sie eigenständig, ob eine Pflanze essbar ist, und ziehen Sie im Zweifel einen Experten hinzu.

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Vom Vogelhaus zur Vogelfütterung – So unterstützt du Vögel im Winter mit selbstgemachtem Futter

Vom Vogelhaus zur Vogelfütterung – So unterstützt du Vögel im Winter mit selbstgemachtem Futter

Vom Vogelhaus zur Vogelfütterung – So unterstützt du Vögel im Winter mit selbstgemachtem Futter

Nachdem unser DIY-Vogelhaus nun fest im Garten steht, ist es Zeit für den nächsten Schritt: Vogelfutter für kalte Tage selbst herstellen! Gerade im Winter, wenn der Boden gefroren ist und Nahrung knapp wird, sind Vögel auf unsere Hilfe angewiesen. Doch nicht jedes Futter ist gesund für unsere gefiederten Freunde – viele Samen und Nüsse aus dem Handel sind mit Pestiziden belastet. Deshalb lohnt es sich, Vogelfutter selbst zu machen: nachhaltig, ökologisch und frei von Schadstoffen!

Gemüsebeet mit Einfassung aus Weidengeflecht

Warum ist Vogelfütterung im Winter wichtig?

Viele Vögel finden im Winter nicht genug natürliche Nahrung. Beeren, Samen und Insekten sind rar, sodass sie auf zusätzliche Futterquellen angewiesen sind. Eine ausgewogene Mischung aus Nüssen, Saaten und Fett hilft ihnen, die kalten Monate zu überstehen. Dabei ist es wichtig, auf natürliche Zutaten zu achten, denn belastete oder gesalzene Lebensmittel können den Tieren schaden.

 

Welche Vögel fressen welches Futter?

Vögel haben unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten, daher ist es sinnvoll, auf die jeweilige Art abgestimmtes Futter bereitzustellen:

  • Weichfutterfresser (z. B. Rotkehlchen, Amsel, Star, Zaunkönig) bevorzugen tierische Nahrung, feine Samen oder Früchte. Sie nehmen kein grobes Kornfutter auf. Geeignet sind Haferflocken, Mohn, Kleie, Rosinen und Obst. Eine besondere Delikatesse sind in heißem Öl getränkte Haferflocken.
  • Allesfresser (z. B. Meisen, Spechte, Kleiber) können sich im Winter auf Samen und Körner umstellen. Sie nehmen neben Fett-Körner-Mischungen auch Sonnenblumenkerne, Hanf und Mohn an.
  • Körnerfresser (z. B. Finken, Sperlinge, Ammern) besitzen einen kräftigen Schnabel und ernähren sich von Sonnenblumenkernen, Hanf und anderen Sämereien.

 

Hier einige Beispiele für gezielte Fütterung:

  • Grünfink: Samen, Nüsse, Fettfutter, Rosinen, getrocknete Beeren
  • Stieglitz: Gehackte Nüsse, Getreideflocken, Mehlwürmer, Rosinen in Kokosfett
  • Buchfink: Sonnenblumenkerne, gehackte Nüsse, ölhaltige Samen (Hanf), Bucheckern
  • Kohlmeise: Gehackte Nüsse, Sonnenblumenkerne
  • Eichelhäher: Gehackte Erdnüsse, Maiskörner, Eicheln

 

Ein tolles Winterprojekt mit Kindern

Vogelfutter selbst herzustellen, ist eine wunderbare Aktivität für kalte und nasse Tage. Kinder lernen dabei spielerisch, wie sie der Natur helfen können, und freuen sich später umso mehr, wenn die ersten Vögel ihr Futter annehmen. Die Herstellung ist einfach und erfordert nur wenige Zutaten.

 

Anleitung: Vogelfutter selbst herstellen

Material & Zutaten:

  • Jutekordel
  • Muffinform mit Papiermuffinförmchen (z.B. 12er-Größe)
  • Verschiedene Nüsse und Saaten (je nach Vogelart, z.B. Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Haferflocken, Leinsamen, Goldhirse)
  • Kokosfett (ca. 300 g)
Permakultur

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Zutaten vorbereiten: Walnüsse und Kürbiskerne klein hacken. Alle trockenen Zutaten in einer großen Schüssel vermengen (z.B. 3 EL Hirse, 4 EL Haferflocken, 2 EL Walnüsse, 2 EL Sonnenblumenkerne, 2 EL Kürbiskerne).

2. Kokosfett schmelzen: Das Fett vorsichtig im Backofen bei 50°C Umluft oder in einem Topf schmelzen. Achtung: Nicht kochen lassen!

 

microgreen dill sprouts, radishes, mustard, arugula, mustard in the range on a light background

3. Vorbereitungen treffen: Die Muffinform mit Papierförmchen auslegen. Die Jutekordel in kleine Stücke schneiden und zu Schlaufen knoten.

    4. Samenmischung in die Muffinform füllen: Die Mischung auf die 12 Muffinförmchen verteilen und die Jutekordel-Schlaufen hineinlegen.

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    5. Kokosfett hinzufügen: Das geschmolzene Fett über die Samenmischung geben und vorsichtig umrühren, damit alle Zutaten gut verteilt sind. Achte darauf, dass der Knoten der Jutekordel gut eingetaucht ist.

    6. Aushärten lassen: Die Muffinform nach draußen stellen (regen- und frostgeschützt). Nach etwa einer Stunde ist das Fett ausgehärtet und die Futterkekse können aus den Papierförmchen genommen werden.

    7. Lagern und aufhängen: Die fertigen Futterkekse können in einem Glas aufbewahrt werden. Achtung: Bei zu warmer Lagerung schmilzt das Kokosfett! Hänge die Futterkekse am besten an einem geschützten Ort im Garten oder auf dem Balkon auf.

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    Fazit und Ausblick

    Mit wenig Aufwand kann man natürliches, gesundes Vogelfutter selbst herstellen und dabei den Winter sinnvoll nutzen. Unsere gefiederten Freunde werden es danken!

    Im Frühling folgt dann der dritte Teil unserer kleinen Reihe: Vogelfutter für den Sommer! Bleibt gespannt! 🐦

     

     

    Alle Angaben in diesem Artikel wurden sorgfältig recherchiert, jedoch übernehmen wir keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Informationen. 

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    Erfahrungsbericht: Walnussöl selbst pressen mit der Piteba Ölpresse

    Erfahrungsbericht: Walnussöl selbst pressen mit der Piteba Ölpresse

    Erfahrungsbericht: Walnussöl selbst pressen mit der Piteba Ölpresse

    Manchmal stößt man auf eine Idee, die sich wie eine kleine Schatzsuche anfühlt. Im Herbst 2024 fiel mir auf, dass die meisten Walnüsse unter den Bäumen einfach liegen bleiben und kaum genutzt werden. Also entschied ich mich, sie zu sammeln und zu verwerten. Da mein Geburtstag im November anstand, wünschte ich mir passend dazu eine Ölpresse – genauer gesagt die Piteba Ölpresse.

    Öl-Expellerpresse – Das reinste Öl aus Samen, Nüssen & Oliven – PITEBA

    Gemüsebeet mit Einfassung aus Weidengeflecht

    Nach einiger Recherche, gemeinsam mit Gianni, fiel die Wahl auf dieses Modell. Es ist manuell zu bedienen, einfach aufgebaut, leicht zu reinigen und bietet eine gute Ölausbeute. Zudem gibt es problemlos Ersatzteile, was es perfekt für den Einstieg in die eigene Ölproduktion macht!

    Im Februar war es dann endlich soweit: Die gesammelten Walnüsse sollten verarbeitet werden. Aber bevor wir mit dem Pressen loslegen konnten, gab es einiges vorzubereiten.

    Vorbereitung: Walnüsse trocknen und Restfeuchte bestimmen

    Die Vorbereitung begann damit, dass die Walnüsse zuerst einmal geknackt werden mussten. Klingt simpel, aber die richtige Technik ist entscheidend. Am besten ging es tatsächlich mit einem Hammer – mit der richtigen Handhabung ließ sich die Schale recht einfach brechen. Ein kleiner Tipp am Rande: Falls ihr Hühner habt und draußen arbeitet, solltet ihr auf eure Nüsse aufpassen! Einige unserer Walnüsse gingen auf mysteriöse Weise verloren – offenbar ein Leckerbissen für unsere gefiederten Freunde. 😄

    Permakultur

    Beim Knacken der Walnüsse fiel uns jedoch auf, dass einige der Nüsse bereits verschimmelt waren. Auch wenn es nicht so viele waren, war es ein wichtiger Hinweis darauf, dass wir in Zukunft bei der Trocknung der Nüsse noch sorgfältiger sein müssen und nicht zu viele Nüsse zusammen zum Trocknen aufhängen.

    Nachdem die Walnüsse geknackt waren, mussten wir die Restfeuchte bestimmen – ein wichtiger Schritt für eine gute Pressung. Ideal ist eine Restfeuchte von etwa 10 %. Ist die Feuchtigkeit zu hoch, lässt sich das Öl nur schwer extrahieren, und die Masse wird klebrig. Sind die Nüsse zu trocken, können sie spröde werden, was das Pressen erschwert und den Ertrag schmälert, da weniger Öl aus der Masse gewonnen wird. Zudem kann die trockene Nuss die Pressmechanik belasten und die Effizienz der Presse beeinträchtigen.

    Um die Restfeuchte zu bestimmen, haben wir die Walnüsse in zwei Chargen (nach Trocknungsdauer) unterteilt (jeweils 100 g). Diese haben wir dann im Backofen bei 110 °C Umluft für 90 Minuten getrocknet. Danach wurden die Nüsse erneut gewogen. Die erste Charge wog nach dem Trocknen noch 96 g, die zweite 95 g. Daraus lässt sich die Restfeuchte mit folgender Berechnung ermitteln:

    (Ausgangsgewicht – Trockengewicht) / Ausgangsgewicht × 100

    Die erste Charge hatte eine Restfeuchte von 4 %, die zweite von 5 %. Das war zu wenig. Um die Walnüsse auf die benötigten 10 % Restfeuchte zu bringen, haben wir sie mit der jeweils errechneten Menge Wasser (ca. 35 ml für die erste Charge und 30 ml für die zweite Charge) befeuchtet. Die Nüsse kamen dafür in einen Plastikbeutel, wurden gut durchgeschüttelt und zwei Tage ziehen gelassen. Wichtig: Nicht länger einweichen, sonst besteht die Gefahr der Schimmelbildung!

    microgreen dill sprouts, radishes, mustard, arugula, mustard in the range on a light background

    Der große Press-Tag: Walnussöl mit der Piteba Ölpresse gewinnen

    Am Samstag war es endlich soweit: Die Piteba Ölpresse wurde auf einem Gartentisch fest verschraubt, die Dichtungen mit Rapsöl eingefettet und das benötigte Zubehör bereitgelegt: Eine kleine Flasche Lampenöl zum Vorheizen, ein selbstgebastelter Trichter aus einer Plastikflasche und zwei Auffangschalen für das Öl und den Presskuchen.

    Zum Vorheizen wurde das Lampenöl angezündet und für 15 Minuten brennen gelassen. So konnten die Schnecke und die Pressmechanik auf Temperatur kommen – entscheidend für eine gute Ausbeute, besonders bei Temperaturen unter 25 °C. Unser erster Anfängerfehler war, dass das Lampenöl stark rußte, sodass die Presse von außen ziemlich verrußt aussah. Wir hatten die Flamme daher nur zum Vorheizen an. Nach dem Vorheizen wischten wir den Ruß an der Presse mit einem Tuch ab, um zu verhindern, dass er ins Öl gelangt.

    (Im Verlauf des Pressvorgangs merkten wir, dass das Pressen schwergängiger wurde, weshalb wir einmal nachheizen mussten, um die Temperatur wieder zu erhöhen.)

    microgreen dill sprouts, radishes, mustard, arugula, mustard in the range on a light background

    Dann begann das eigentliche Pressen. Die Nüsse wurden über den improvisierten Trichter eingefüllt. Hier stießen wir auf das erste Hindernis: Der Trichter setzte sich immer wieder zu. Nach einigem Experimentieren stand fest: Für zukünftige Pressvorgänge benötigen wir den Trichter und Schieber von Piteba!

    Trichter zum Pressen von Ölsaaten, Nüssen, Oliven, Palmfrüchten und Ol

    Zu Beginn war auch etwas Geduld gefragt. Die Pressschnecke muss sich erst mit genug Material füllen, bevor der erste Presskuchen ausgeworfen und das Öl sichtbar wird. Wir haben verschiedene Einstellungen ausprobiert und festgestellt, dass durch kurzes Zurückhalten des Presskuchens am Anfang schneller ein gleichmäßiger Widerstand entsteht. Nach etwa 15 Minuten floss dann das erste goldgelbe Walnussöl – und das in einer recht großen Menge.

    Die Ausbeute war beeindruckend: Aus den 1,4 kg Walnüssen haben wir ungefähr 0,7 Liter Walnussöl gewonnen! Ein hervorragendes Ergebnis, das uns auch in Bezug auf die Effizienz der Piteba Ölpresse begeistert hat.

    Hier ist sicher noch Optimierungsbedarf, aber für das erste Mal pressen sind wir sehr zufrieden.

    microgreen dill sprouts, radishes, mustard, arugula, mustard in the range on a light background

    Die vielseitige Nutzung des Presskuchens

    Der Presskuchen, der nach der Ölgewinnung übrig bleibt, kann übrigens auch sehr gut weiterverwendet werden – zum Beispiel als Walnussmehl zum Backen. Der Geschmack des Walnussöls war intensiv, und der Presskuchen hatte einen angenehmen, nussigen Geschmack, der perfekt für Rezepte wie Brot, Kekse oder Pesto geeignet ist. Eine perfekte Möglichkeit, das Beste aus den Walnüssen herauszuholen!

    Fazit: Lohnt sich die Piteba Ölpresse?

    Nach etwa einer Stunde hatten wir die gesamte Menge Walnüsse verarbeitet. Die Arbeit war nicht zu anstrengend, und mit guter Musik im Hintergrund lief alles fast von alleine. Die Ausbeute war hervorragend – wir konnten nicht nur 0,7 Liter Walnussöl gewinnen, sondern auch Walnussmehl für zukünftige Backprojekte und Pesto zubereiten. Der Geschmack des frisch gepressten Walnussöls war unglaublich intensiv und nussig, was uns zeigte, dass die Mühe sich auf jeden Fall gelohnt hat.

    Die Piteba Ölpresse hat ihre Aufgabe perfekt erfüllt, daher gibt es von uns 5 von 5 Sternen! Unsere Vorbereitung hingegen bekommt nur 3 von 5 Sternen, da wir bei der Wahl des Trichters auf die Version von Piteba hätten setzen sollen. Zudem müssen wir beim Trocknen der Nüsse noch mehr aufpassen, um Schimmelbildung zu vermeiden und die Restfeuchte optimal einzustellen.
    Und auch ein anderes Lampenöl muss für das nächste Mal her.

    Was bleibt? Die Erkenntnis, dass sich das Ölpressen definitiv lohnt und wir es auf jeden Fall wieder machen werden – vielleicht mit noch mehr Nüssen und diesmal mit besserem Zubehör und Vorbereitung. 😊

     

    Alle Angaben in diesem Artikel wurden sorgfältig recherchiert, jedoch übernehmen wir keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Informationen. Bitte überprüfen Sie eigenständig, ob eine Pflanze essbar ist, und ziehen Sie im Zweifel einen Experten hinzu.

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    Vom Holzrest zum Vogelhaus – Ein DIY-Projekt aus Abfällen

    Vom Holzrest zum Vogelhaus – Ein DIY-Projekt aus Abfällen

    Vom Holzrest zum Vogelhaus – Ein DIY-Projekt aus Abfällen

    Manchmal braucht es nicht viel, um ein kleines Stück Natur in den eigenen Garten zu bringen. An einem gemütlichen Freitagsabend habe ich mich dazu entschlossen, ein Vogelhaus zu bauen – und zwar aus einem alten Holzbrett, das wir als Abfallmaterial aufbewahren. Die Idee war, etwas Sinnvolles aus den Resten zu schaffen, die wir sonst einfach entsorgt hätten.

     

    Gemüsebeet mit Einfassung aus Weidengeflecht

    Der Anfang – Materialsuche und erste Skizzen

    Zuerst habe ich im Schuppen nach einem geeigneten Brett gesucht. Nach kurzer Zeit fand ich ein Holzbrett (ca. 30 x 80 cm), das sich perfekt für mein Vorhaben eignete. Mit einem Bleistift und Zollstock zeichnete ich grobe Skizzen auf das Brett – meine Baukunst ist nicht perfekt, aber das war auch nicht nötig. Es ging schließlich um ein einfaches Vogelhaus. Die Schnitte habe ich mit einer Stichsäge versucht nachzuziehen, was natürlich nicht ganz sauber verlief. Das Ergebnis? Die Giebelseite brach ab. Aber kein Problem – das war schnell mit ein paar Schrauben repariert.

    Ich hatte Gianni die ganze Zeit an meiner Seite, der mich tatkräftig unterstützte – damit ich mir keine Finger absäge oder ähnliches. Ohne seine Hilfe wäre es wohl eher ein bisschen chaotischer geworden! 

    Der Bau – Schritt für Schritt zum Vogelhaus

    Nun ging es ans Eingemachte: Ich schraubte die erste Giebelseite an den Boden und befestigte dann das untere Stück der zweiten Giebelseite. Nachdem diese beiden Teile standen, setzten wir die Seitenwände ein und verschraubten diese mit den Giebelseiten. Ein kleines Reststück Holz verwandelte sich zum praktischen Tragegriff – perfekt, um das Haus später zu transportieren!

    Da wir noch etwas Reed vom Dachdecken übrighatten, entschied ich mich spontan, das Vogelhaus mit einem Dach zu versehen, das dem unseres Haupthauses ähnelte. Vorteil: Meine ungenauen Schnittkanten ließen sich wunderbar mit dem Reed verdecken. Wer mag, kann natürlich auch kleine Ästchen oder Zweige verwenden.

    Permakultur

    Reed-Dach und besondere Details

    Um das Reed-Dach zu befestigen, bohrte ich kleine Löcher in die Mittelfette und die Seitenteile des Hauses, durch die ich Draht zog, um die Reedbüschel festzuzurren. Dabei sollte man darauf achten, dass die Drahtenden gut versteckt sind – es wäre schade, wenn die Vögel sich daran verletzen. Ein kleiner Tipp: Die Verbindung der Seiten zum Dach nach außen zu machen, hilft, die Büschel besser zu fixieren.

    Damit das Vogelhaus gut gegen Regen gewappnet ist, baute ich einen kleinen Ablauf in das Dach, sodass sich kein Wasser stauen kann – wichtig für die kleinen Vogelbabys, damit sie nicht ertrinken. Schließlich habe ich Moos gesammelt und es mit passenden Astgabeln auf dem Dach fixiert – mit Draht als zusätzlichen Halt. Als Sitzstange verwendete ich ebenfalls einen Ast, ebenso wie den Fuß des Vogelhauses.

    microgreen dill sprouts, radishes, mustard, arugula, mustard in the range on a light background
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    Veränderungen für das nächste Projekt

    Für das nächste Vogelhaus würde ich beim Bau darauf achten, dass das Haus im Herbst auch leicht gereinigt werden kann. Ein seitliches, herausnehmbares Teil oder ein abnehmbarer Boden wären hier sehr hilfreich, damit die Vögel ihr Zuhause jederzeit sauber und hygienisch vorfinden. Ebenso würde ich beim nächsten Mal das Holz mit einem unbedenklichen Öl für Vögel behandeln, um das Haus wetterbeständiger zu machen und somit eine längere Lebensdauer zu gewährleisten.

    Fertigstellung und Ausblick

    Das Vogelhaus steht jetzt stolz im Garten, bereit für seine neuen Bewohner. Als nächstes plane ich, eigenes Vogelfutter herzustellen, um die Vögel noch mehr zu unterstützen. Wie genau das funktioniert, werde ich im nächsten Artikel mit euch teilen. Seid also gespannt!

     

    microgreen dill sprouts, radishes, mustard, arugula, mustard in the range on a light background
    Vegetative Vermehrung von Rankpflanzen

    Vegetative Vermehrung von Rankpflanzen

    Kletterpflanzen und ihre einfache Vermehrung

    green grapes hanging on brown wooden arboire

    Wusstest du, dass für viele Pflanzen gar keine Samen gebraucht werden, um sie zu vermehren, oder dass etwa die vegetative Vermehrung von Wein, je nachdem wo du wohnst illegal sein kann? Wenn du darüber und über weitere beliebte Rankepflanzen und deren vegetative Vermehrung mehr erfahren möchtest, ist der folgende Artikel das richtige für dich.

    Eine Vermehrung über Samen kann unter Umständen eine regelrechte Lotterie sein, ob die daraus Wachsenden Pflanzen auch die gewünschten Eigenschaften mit sich bringen, geschweige denn überhaupt anwachsen. Dabei kannst du einige Pflanzen auch ganz einfach auf anderem Wege vermehren, und das geht darüber hinaus oft auch noch deutlich schneller.

    In diesem Artikel gehen wir speziell auf beliebte Ranke-/ Kletterpflanzen für Beet und Garten ein. Wir stellen gut geeignete Rankepflanzen für die Permakultur vor und erklären wie es mit der Vermehrung gelingen sollte.

    Kletterpflanzen sind nämlich vielfach eine hervorragende Idee, um sie in eurem Perma-Projekt zu integrieren, um beispielsweise Schatten auf Sonnenexponierten Flächen wie südausgerichteten Balkonen zu spenden, Raum effektiv durch Symbiosen zu nutzen, oder Sichtschutz/ Erosions- und Staubbarrieren zu schaffen.

    Falscher weise sind in diesem Artikel Schlingpflanzen ebenfalls als Kletter- und Rankepflanzen bezeichnet worden. Genau genommen sind Kletter- und Rankepflanzen Pflanzen die Haftorgane ausbilden um sich damit zu stabilisieren (z.B. Wein bildet Ranken aus), wohingegen Schlingpflanzen (wie bspw. die Stangenbohne) sich mit ihrem Stiel um Objekte/ Pflanzen winden ohne dabei zusätzliche Haftorgane auszubilden. Beide klettern allerdings nach Möglichkeit an Objekten empor.

     

    Ein paar Pflanzenvorschläge

    Im Folgenden werden zur Übersicht ein paar Rankpflanzen vorgestellt. Wir werden auf einzelne Pflanzen und auch deren Anwendungen künftig auch noch detaillierter in anderen Artikeln eingehen.

    Kapuzinerkresse: Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) ist nicht nur essbar, etwa junge Blätter für die Verfeinerung von Salaten oder Pflanzenteile wie die unreifen Samen können auch als günstiger Hauseigener Kapernersatz verwendet werden (in eingelegter Zubereitung) sondern wird durch ihre antibakterielle Wirkung auch als Heilpflanze verwendet (enthält Senfglykoside). Doch auch im Garten kann sie richtig was und kann Nützlinge fördern und nicht so Nützliches abschrecken.  Sie lockt nicht nur verschiedene Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an, sondern schützt andere Pflanzen durch ihre abschreckende Wirkung auf Blattläuse und bestimmte Raupen. Die Blüten sind dazu noch eine essbare Verschönerung für Salate, wenn man sie mag. Da Kapuzinerkresse als „Fallenpflanze“ für Blattläuse dient ist Sie z.B. hervorragend an oder nahe von Obstgehölzen (Baum & Strauch). Wer Kohl anpflanzt ist mit ihr sicherlich auch gut aufgestellt, denn sie hält Kohlweißlingsraupen ab.

    Vermehrung über Stecklinge:

    Einfache Methode: Junge Triebe (ca. 10 cm) mit mindestens einem Knoten abschneiden.

    Ins Wasserglas stellen – Wurzeln bilden sich nach wenigen Tagen oder alternativ direkt in feuchte Erde stecken.

    Saatgutvermehrung funktioniert bei der Kapuzinerkresse allerdings auch hervorragend und ist daher für die genetische Vielfalt zu fördern auch eine gute Sache.

     

    Bohnen wie die Stangenbohne (Phaseolus vulgaris) schmecken nicht nur gut, sie sorgen auch für Stickstofffixierung im Boden durch eine Symbiose mit sog. Knöllchenbakterien die sich an den Wurzeln ansiedeln. Darüber hinaus kann sie auch als Schattenspender für empfindlichere Kulturen mit angebaut werden.

    Vielleicht sind dir die „Drei Schwestern“ ja schon ein Begriff. Dies ist eine Anbaumethode der amerikanischen Ureinwohner bei der Bohnen, Mais und Kürbis gemeinsam angebaut werden. Mais dient dabei als natürliche Kletterhilfe für die Bohnen und Kürbisse schützen den Boden durch die großen Blätter was auch unerwünschten aufwuchs unterdrückt.

    Vermehrung über Stecklinge:

    Ist selten erfolgreich, allerdings können die keimfreudigen Bohnen sehr gut durch einfache aussaht herangezogen werden.

     

    Echter Hopfen (Humulus lupulus) ist eine sehr schnell wachsende Pflanze den meisten Menschen als Bierzutat bekannt. Auch wenn einige Biertrinker „Drogenkonsum“ ablehnen oder gar verabscheuen, wissen viele nicht, dass der Hopfen ebenfalls zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae) gehört und etwa gegen Appetitlosigkeit eingesetzt wird und eine beruhigende Wirkung hat. Neben medizinischen Anwendungen findet er außerdem Verwendung in verschiedenen Gerichten oder auch Limos. Im Bier sorgt er für den charakteristischen bitteren Geschmack. Für die Winterbegrünung ist Hopfen allerdings nicht geeignet, da der oberirdische Teil im Winter abstirbt. Wenn ihr euch unsicher seid, passt bei der Ernte allerdings auf, da Hautkontakt frischer Hopfenzapfen unter Umständen allergische Reaktionen hervorrufen kann. In der Natur kann Hopfen oft als Stickstoffzeiger herangezogen werden, was auch Rückschlüsse darauf zulässt, dass er eher nährstoffreiche Böden bevorzugt. Außerdem kann er recht tief wurzeln, weshalb er auch bedingt geeignet ist um Nährstoffe aus tieferen Schichten hervorzuholen. Die Vermehrung über Stecklinge ist sehr populär, welche auch Fechser genannt werden. Die händische Ernte erfolgt durch Abschneiden und Herunterreißen der Reben, weshalb eher festere Rankhilfen empfehlenswert sind. Erntemethoden variieren allerdings, wie etwa für die Delikatesse Hopfenspargel (Wenn es euch interessiert, schreiben wir auch einen ausführlicheren Artikel zu Hopfen, gerne dazu bei uns melden). Nur die weiblichen Pflanzen bilden Hopfendolden aus.

    Vermehrung über Stecklinge:

    Im Frühjahr junge, weiche Triebe (15 cm) schneiden.

    In feuchte Erde oder Wasserglas setzen, bis sie Wurzeln bilden.

    Vermehrung auch über Rhizom möglich. Dazu im Herbst oder Frühjahr Wurzelausläufer ausgraben und Stücke abtrennen, die mindestens einen Austriebsknoten haben. Diese in Erde setzen und feucht halten.

     

    Efeu (Hedera) ist eine bekannte Arzneipflanze und ist ein beliebter Fassadenbegrüner. Er wird an dieser Stelle kurz erwähnt, da er bis in November noch blüht und winterreife Beeren liefert, die etwa Vögeln als Nahrungsquelle dienen können, nachdem viele andere Nahrungsquellen schon nicht mehr vorzufinden sind. An kleineren Gehölzen wie Apfelbäumen kann Efeu allerdings auch Schaden anrichten und die Pflanze schwächen.

     

    Gelbfleischige Kiwi: Wir gehen hier exemplarisch auf eine der verschiedenen Sorten der Kiwi ein und haben uns hier für den Chinesischen Strahlengriffel (Actinidia chinensis) entschieden. Anders als die grüne Kiwi (Actinidia deliciosa) enthält sie nicht das Eiweißspaltendende Enzym Actinidain.

    Vermehrung:  über Stecklinge:

    im Sommer (Juni–Juli) 15–20 cm lange, halb verholzte Stecklinge schneiden, Blätter bis auf 1–2 entfernen, in Anzuchterde stecken und feucht halten.

    Hohe Luftfeuchtigkeit erforderlich (z. B. mit Folienabdeckung, etwa alte Verpackungen, damit Ressourcen geschont werden).

    Kiwi Stecklinge wachsen recht langsam an, daher etwas Geduld mitbringen und ggf. von Konkurrenzbewuchs freihalten, damit sie nicht überwuchert wird.

    Eine Vermehrung über Absenker oder Veredelung funktioniert ebenfalls.

     

    Weinreben (Vitis sp.): Gerade bei der Kultivierung von Weinreben (Vitis) solltet ihr allerdings etwas aufpassen. Weinreben lassen sich zwar recht einfach, sowohl durch Stecklinge als auch das Eingraben von biegsamen Ranken (auch Absenker Methode genannt) vermehren, was aber nicht überall legal ist (eher für kommerziellen Anbau relevant). Durch Schädlingsproblematiken, die dadurch auftreten können und damit verbundener Gefahr für Weinbauern, sollte man, wenn man in einem Weinanbaugebiet wohnt, lieber darauf verzichten, um die Ausbreitung der (Wurzel-)Reblaus nicht zu fördern. Weinbauern dürfen nur Wurzelreben anbauen, die nicht für den Befall mit der Wurzelreblaus anfällig sind. Geeignete Sorten können im Bundesanzeiger nachgelesen werden.

    Es gibt viele verschiedene Sorten, probiert euch am besten vorher mal durch, was ihr gerne mögt. Hier ein paar beliebte Sorten: Muscat Bleu (blau, süß, leichter Muskatgeschmack, frosthart und resistent ggü. Versch. Pilzkrankheiten wie Mehltau), Phoenix (goldgelb, frosthart, pflegeleicht, resistent gegenüber Mehltau, auch Saft oder für Wein geeignet), Palatina/ Gelbe Muskatteller (gelbgrün, aromatisch, früh reifend, ertragreich und resistent gegenüber. Mehltau), Lakemont (kernlos, ertragreich, robust, knackig, lagerfähig).

    green leaves with red round fruits

    Tipps und Tricks für Saatgutfreie Vermehrung

    Viele Rankpflanzen können neben Stecklingen auch sehr gut über Absenker vermehrt werden: Dazu einfach eine biegsame Ranke zum Boden/ Topf führen und vorsichtig (ohne knicken) mit einem Mittelteil in eine vorbereitete Furche geben, sodass der weitere Pflanzenverlauf wieder herausragt. Das in der Erde befindliche Stück des Stiels sollte idealerweise mehrere Knospen haben. Teilweise wir auch empfohlen, den in die Erde gesteckten Teil leicht mit einem sauberen Messer anzuritzen, was die Wurzelbildung anregen kann, aber auch eine mögliche Infektion begünstigt. Damit sich der Versuch nicht wieder in Luft (auf)löst, kannst du über dem vergrabenen Stück einen Stein platzieren, was auch die Verdunstung reduziert.

    Wie immer gilt, schau dir die Gegebenheiten genau an, und überlege, wie du den verfügbaren Raum sinnvoll nutzen kannst. Lass dich dabei nicht von der Grundfläche deines Balkons abschrecken. Wenn du etwa rankende Pflanzen wie Weinreben (Trauben) anbaust, kannst du deine Pflanzen von wärmespeichernden Hauswänden profitieren lassen und sogar durch Anbringung von Kletterhilfen mit benachbarten Balkonen verbinden. So kannst du auch Raum zwischen den Balkonen oder anderen angrenzenden Flächen wie Terrassen, Gärten oder Garagendächern nutzen. Letzteres ist auch besonders praktisch, wenn du mal in Urlaub fährst. Bestimmte Rankpflanzen wie Wein kann man an verschiedenen Stellen Wurzeln schlagen lassen. Dann kann dein Nachbar auf seinem Balkon gießen und so den Teil auf deinem Balkon mitversorgen, wenn die Pflanze auf mehreren Balkonen eingetopft wird. Wie man Pflanzen Wurzeln schlagen lässt, gibt’s in unserem Artikel über Ableger/ Vegetative Vermehrung.

    !! Handelt aber mit Vernunft und bringt euch nichts selbst in Gefahr, grade wenn ihr weiter oben wohnt. Eingriffe in die Bausubstanz wie bei der Anbringung von Etagenbeeten (Hier gibt’s mehr dazu) oder Rankhilfen (mehr dazu hier), auch wenn es nur kleinere Eingriffe sind, sollten mit Vermietern abgeklärt werden!!

    Frühjahrsstart im Permakulturgarten: Was du jetzt säen und vorziehen solltest

    Frühjahrsstart im Permakulturgarten: Was du jetzt säen und vorziehen solltest

    Frühjahrsstart im Permakulturgarten: Was du jetzt säen und vorziehen solltest

    Der Winter verabschiedet sich langsam, die Tage werden länger, und die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf. Es riecht nach frischer Erde, die Vögel zwitschern wieder kräftiger, und die ersten Knospen wagen sich ans Licht. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um mit der Planung und den ersten Schritten in deinem Permakultur-Garten zu beginnen. Doch was solltest du jetzt säen oder vorziehen, damit du in den kommenden Monaten eine reiche Ernte und eine blühende Oase der Biodiversität genießen kannst? Hier findest du die wichtigsten Basics für einen gelungenen Start in die Gartensaison!

    a bunch of plants that are in some pots

    1. Planung ist alles: Dein Gartenjahr im Blick

    Bevor du voller Tatendrang mit der Aussaat beginnst, lohnt es sich, einen Moment innezuhalten und eine Skizze oder einen Plan zu erstellen. Welche Pflanzen möchtest du dieses Jahr anbauen? Welche Standorte eignen sich am besten? Gibt es mehrjährige Pflanzen, die du berücksichtigen solltest?

    Auch die Prinzipien der Mischkultur sind ein wichtiger Aspekt der Permakultur. Wenn du deine Beete geschickt gestaltest, kannst du Pflanzen so kombinieren, dass sie sich gegenseitig stärken, Schädlinge fernhalten und den Boden optimal nutzen.

    Denke auch an den natürlichen Rhythmus deines Gartens. Beobachte, wo sich im Frühjahr das Wasser sammelt, welche Stellen als erstes austrocknen und welche Ecken besonders gut geschützt sind. Diese Informationen helfen dir, deine Pflanzen an die besten Standorte zu setzen.

     

    2. Vorziehen oder direkt ins Beet?

    Nicht alle Pflanzen können direkt ins Freiland gesät werden – manche benötigen eine längere Anzuchtzeit. Besonders geeignet für die Anzucht auf der Fensterbank oder im Frühbeet sind:

    • Tomaten (ab Mitte Februar bis März – lieben Wärme und brauchen eine längere Entwicklungszeit)
    • Paprika & Chili (ab Februar, da sie langsam wachsen und viel Licht benötigen)
    • Auberginen (ab Februar bis März, ebenfalls wärmeliebend)
    • Kohlarten wie Brokkoli, Weißkohl oder Rotkohl (ab März für eine frühe Ernte)
    • Kräuter wie Basilikum, Oregano, Thymian, Majoran, Estragon und Koriander (ab März – sorgen später für aromatische Würze in deiner Küche)
    • Sellerie (ab Februar vorziehen, da er eine lange Keimzeit hat)
    • Physalis (ab Februar/März im Haus vorziehen – robust und ertragreich im Sommer)
    • Gurken & Zucchini (ab März in Töpfen vorziehen, um sie nach den letzten Frösten ins Beet zu setzen)
    • Melonen (ab März, brauchen viel Wärme und Nährstoffe)

     

    Achte darauf, dass deine Anzuchtgefäße genügend Licht bekommen, damit die Pflänzchen nicht zu sehr in die Höhe schießen. Ein regelmäßiges Drehen der Pflanzschalen sorgt für gleichmäßiges Wachstum.

     

    3. Direktsaat: Was kann schon ins Beet?

    Während einige Pflanzen Wärme brauchen, gibt es viele robuste Sorten, die bereits direkt ins Freiland gesät werden können. Dazu gehören:

     

    • Spinat (ab Februar, keimt bereits bei niedrigen Temperaturen und liefert frisches Grün)
    • Feldsalat (ideal für eine frühe Ernte im Frühling)
    • Möhren (ab März, je nach Sorte – ideal mit Radieschen als Markiersaat)
    • Radieschen (ab März, schnell wachsend und perfekt für den frühen Frühlingsgenuss)
    • Zwiebeln & Schalotten (Steckzwiebeln ab März setzen, sie sind pflegeleicht und robust)
    • Erbsen & Dicke Bohnen (ab Februar/März, frosttolerant und dankbar im Anbau)
    • Mangold (ab März direkt ins Beet, sehr ertragreich)
    • Pastinaken & Schwarzwurzeln (ab März, brauchen etwas Geduld, aber lohnen sich)
    • Linsen & Kichererbsen (ab März in warmen Regionen eine tolle Alternative)
    green plants on black metal train rail during daytime

    4. Der richtige Boden & Schutzmaßnahmen

    Ein gesunder Boden ist die Basis für jeden erfolgreichen Permakulturgarten. Jetzt ist eine gute Zeit, um Mulchmaterial wie Laub, Stroh oder Kompost auf die Beete zu geben. Das schützt den Boden, fördert das Bodenleben und verbessert die Nährstoffversorgung.

    Falls in deiner Region noch Frost droht, kannst du mit Vlies oder kleinen Frühbeeten arbeiten, um deine Jungpflanzen zu schützen. Eine nachhaltige Alternative sind Glasglocken oder alte Fenster, die du über deine Beete legen kannst, um sie wie ein Mini-Gewächshaus zu nutzen.

    Vergiss nicht, den Boden regelmäßig mit Kompost oder Brennnesseljauche zu stärken, damit deine Pflanzen von Anfang an mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden.

     

    5. Biodiversität fördern: Wildblumen und Nützlingspflanzen

    Ein Permakultur-Garten ist nicht nur ein Ort des Gemüseanbaus – er ist auch ein Paradies für Bienen, Schmetterlinge und andere Nützlinge. Indem du blühende Pflanzen integrierst, sorgst du für eine lebendige Vielfalt und unterstützt das natürliche Gleichgewicht in deinem Garten. Jetzt kannst du schon die ersten bienenfreundlichen Blumen säen, z. B.:

     

    • Ringelblumen (ab März – locken Bestäuber an und verbessern den Boden)
    • Borretsch (ab März – eine tolle Bienenweide und essbar)
    • Sonnenblumen (ab März in Töpfen, ab April direkt ins Beet – für eine prachtvolle Sommerblüte)
    • Kapuzinerkresse (ab März vorziehen – rankt wunderschön und hält Schädlinge fern)
    • Dill & Fenchel (locken Schwebfliegen an, die Blattläuse fressen)
    • Lavendel (duftend, schön und zieht Bienen an)
    • Kornblumen & Mohn (wunderschön und ideal für die heimische Tierwelt)
    • Ysop & Salbei (ziehen Hummeln an und stärken das Immunsystem der Pflanzen)

     

    Zusätzlich kannst du gezielt Unterschlüpfe für Nützlinge schaffen, etwa mit Totholzhaufen oder einer kleinen Trockenmauer. So fühlen sich Wildbienen, Eidechsen und Marienkäfer wohl – allesamt wertvolle Helfer im Garten.

    6. Deine nächsten Schritte

    In den kommenden Wochen heißt es: regelmäßig kontrollieren, gießen und die Jungpflanzen abhärten, bevor sie ins Freie kommen. Achte auf die Wetterlage und passe deine Aussaat entsprechend an.

    Wenn du deine Beete frühzeitig vorbereitest, den Boden gut lockerst und mulchst, werden deine Pflanzen kräftig wachsen.

    Lass deinen Garten ein lebendiges Ökosystem sein, in dem sich Mensch, Tier und Pflanze im Einklang entfalten können.

    Dies sind nur die ersten Grundlagen für den Saisonstart. In den kommenden Beiträgen werden wir noch detaillierter auf die Anzucht einzelner Pflanzen, die richtige Pflege und nachhaltige Methoden für eine erfolgreiche Ernte eingehen.

    Hast du schon mit der Anzucht begonnen? Welche Pflanzen stehen bei dir dieses Jahr im Fokus? Schreib es in die Kommentare und lass uns voneinander lernen! Gemeinsam schaffen wir mehr Vielfalt und Lebendigkeit in unseren Gärten!